Samstag, 5. Januar 2013

Mecklenburg Vorpommern

Mecklenburg Vorpommern - Land am Wasser


Mecklenburg Vorpommern, umgangssprachlich liebevoll Meck-Pomm genannt, erfreut sich leider nicht gerade eines tadellosen Rufs. Es wird ihm nachgesagt, landschaftlich wenig attraktiv, kulturell nur wenig entwickelt und wirtschaftlich schwach zu sein. In Wahrheit entsprechen diese Behauptungen allerdings lediglich Vorurteilen, denn das Gebiet zwischen Rügen und der Müritz zeichnet sich im Gegenteil durch eine Vielzahl von lokalen und internationalen Veranstaltungen, einer soliden Wirtschaft und einer durchaus reizvollen Umgebung aus. So besitzt Mecklenburg Vorpommern mit über 2000 Kilometern Küstenlinie die längste Küste aller Bundesländer, mit Rügen und Usedom die beiden größten Inseln Deutschlands und mit diversen Werften, dem Handel und der Produktion von Windkraftanlagen gleich mehrere stabile ökonomische Standbeine. Aus der langen und wechselreichen Geschichte der vergangenen 10000 Jahre und den verschiedenen Wellen der Besiedlung aus allen umgrenzenden Gebieten hat sich außerdem ein reichhaltiges und lebendiges Kulturleben entwickelt, dessen Traditionen noch heute gepflegt werden. Als wichtiger Knotenpunkt im europäischen Handel steht Mecklenburg Vorpommern zudem in einem regen Austausch mit den Anrainern der Ostsee, spätestens seit den Zeiten der Hanse ist es Deutschlands Tor zu den skandinavischen und baltischen Staaten, Russland und Osteuropa.

Landschaft, Klima und Kultur

Das gesamte Gebiet von Mecklenburg Vorpommern ist durch Wasser geprägt - an der Küste durch das Meer und im Inland durch ein Netz von Seen, Flüssen und Kanälen. Dieses hat eine einmalige und einzigartige Landschaft geprägt - nicht ohne Grund besitzt Mecklenburg Vorpommern die meisten Nationalparks aller Bundesländer. Unter den 14 ausgewiesenen Schutzgebieten befinden sich dabei touristisch so attraktive Ziele wie der Müritz-Nationalpark, den durch zahlreiche Lagunen geprägten Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und den zum Weltkulturerbe gehörenden Nationalpark Jasmundsen im Nordosten der Insel Rügen. Geprägt wurde das Gebiet durch die sich langsam am Ende der letzten Eiszeit zurückziehenden Gletscher, die ein von Tälern, Hügeln und Seen unterbrochenes Flachland zurückließen. Klimatisch ist Mecklenburg Vorpommern gemäß seiner Lage kontinental gemäßigt - das weitverbreitete Gerücht, regnerisch zu sein, straft hingegen die Realität Lügen. Statistisch gesehen besitzt die Ostseeküste die meisten Sonnentage innerhalb eines Jahres im Gebiet der gesamten Bundesrepublik. Wie die meisten Küstenländer ist auch Mecklenburg Vorpommern durch den intensiven und regen Kontakt mit anderen Anrainerstaaten geprägt - besonders die Zeit der blühenden Hanse legte viele kulturelle Grundsteine. Dies ist auch ganz wortwörtlich zu nehmen, denn mit dem zunehmenden Wohlstand wurden Pracht- und Geschäftsgebäude, Klöster und Verwaltungssitze errichtet, deren Pracht sich auch heute noch bewundern lässt.

Geschichte und Wirtschaft

Die direkte Geschichte von Mecklenburg Vorpommern ist sehr kurz. Der Bundesstaat wurde erst 1945 aus den ehemaligen Provinzen Mecklenburg und den Resten Pommerns auf sowjetischen Befehl gegründet. Die ältesten Überreste menschlicher Bewohner reichen jedoch bereits runde 12000 Jahre zurück, lange Zeit lebten diese Gemeinschaften als Jäger und Sammler und machten sich erst relativ spät sesshaft. Durch seine günstige Lage entwickelte sich das Gebiet bereits recht früh zu einem Knotenpunkt des innereuropäischen Handels - von hier wurden Güter aus dem gesamten Ostseeraum und auch von darüber hinaus an die Küste der Nordsee und weiter in das Inland transportiert. Zusammen mit den Einwanderern, die aus allen vier Himmelsrichtungen in das dünn besiedelte Land strömten, bildet dieser Handel bis heute die Basis für die vielfältigen Beziehungen und die engen Kontakte in nord- und osteuropäische Staaten, die bis heute eine wichtige Grundlage für die Wirtschaft in Mecklenburg Vorpommern ist. Allerdings dringt der über 1000 Jahre alte Ruf der Hafenstädte heutzutage weiter - auch international wird die Region immer gefragter.

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